Mittwoch, 3. September 2014

Die Macht der Realität

Liebe ist nicht nur ein wunderschönes Gefühl, sondern auch ein sehr mächtiges. Und wenn sie in besonders starker Ausprägung auftritt, dann kann sie so manche Dinge über den Haufen werfen, die man vorher sorgsam aufgebaut hatte...

Andie sagt: finde deine Grundwerte - den Kern davon, was dir in allen Beziehungen wichtig ist. Und genau das ist jetzt wieder meine Aufgabe. Denn einiges davon, was ich für einen unerschütterlichen Grundwert gehalten habe, liegt jetzt in Einzelteilen am Boden, so leicht zerfallen wie ein Kartenhaus, und ich muss sehen was ich davon nun wie wieder zusammenpuzzeln will. Alles nochmal überprüfen, welchen Sinn es jetzt ergibt...

Zum Beispiel der Gedanke, dass ich in meinem Blog keine Personen mehr vorstellen will. Ich verstehe die Gründe dafür immer noch. Und ich kann immer noch keine klare Grenze ziehen, ab wann jemand nun wichtig genug ist, um hier als Teil meines Liebeslebens beschrieben zu werden. Da gibt es immer noch diese ziemliche große Grauzone, die mich damals dazu bewegt hat, um des Keine-Grenze-Ziehen-Wollens Willen einfach niemanden mehr vorzustellen.
Aber es gibt jetzt auch jemanden, der sich so nah am oberen Ende dieser gefühlten Grauzone befindet, dass es sich viel zu seltsam anfühlen würde, nicht über ihn zu schreiben... und letztendlich lässt sich das auch gut mit dem damals geäußerten Gedanken vereinbaren, dass ich nur dann von Leuten erzähle, wenn mich eine bestimmte Situation zum Nachdenken angeregt hat und ich ein Blogthema darin gefunden habe. Denn diese Situation gibt mir eine ganze Menge zum Nachdenken!

Also lasst mich euch von Kilian erzählen.

Ich versuche mal, mich kurz zu fassen, obwohl ich noch fast jedes Detail beschreiben könnte, so frisch ist das...
Wir trafen uns - selten erfüllt sich das Klischee dann doch mal - in einer Disco. Wir blickten uns an, ob Zufall oder Absicht weiß ich bis heute nicht genau, aber jedenfalls fand ich ihn sofort sympathisch. Was sich noch deutlich steigerte, als ich mit ihm tanzen konnte - ohne Hemmungen Paartänze in einer Disco zu tanzen wo das nicht üblich ist, ist für mich ein großer Pluspunkt. Und es klappte, obwohl wir noch kein Wort gewechselt hatten, wenig Platz hatten und ich eine Weile aus der Übung bin, erstaunlich gut. Ich fühlte mich so wohl, dass ich mutig genug war, zu sagen dass ich das gerne öfter machen würde, und ihm meine Kontaktdaten zuzustecken.
Im Gespräch stellte sich dann heraus, dass wir von der selben (noch nicht anwesenden) Freundin eingeladen worden waren, und noch weitere Interessen miteinander teilten. So hatte ich die Chance, mich direkt für eine andere Veranstaltung am nächsten Abend mit ihm zu verabreden.

Dort blieben wir dann bis zum Ende - und die nächtlich schlechte Bahnverbindung bot mir eine gute Vorlage an, ihn noch zu mir nach Hause einzuladen. Nach langen Gesprächen über alles Mögliche, als es schon wieder hell wurde, schliefen wir dann nebeneinander ein, und verbrachten den folgenden Tag im Bett - nach Überwinden der anfänglichen Schüchternheit sehr eng und intim aneinandergekuschelt.
Ich habe bisher noch niemanden getroffen, dessen Berührung sich für mich so gut anfühlte - Kilian hat mich, sei es aus gutem Einfühlungsvermögen oder einfach weil wir so ähnliche Vorlieben haben, ohne jeden Hinweis schon genau so angefasst wie ich es am liebsten mag. Sanft aber doch kraftvoll, das lässt sich mit Worten nicht richtig beschreiben. Und er ist genauso kuschelsüchtig wie ich - eine wunderbare Ergänzung.
Die folgenden Tage verbrachten wir, so viel es möglich war, gemeinsam. Und davon die allermeiste Zeit im Bett. Schon nach kurzer Zeit hat es sogar geklappt, mit ihm "klassischen" Sex zu haben - was bei mir ja bisher, dank einem chronischen Schmerz den ich schon fürchtete nur noch mit Psychotherapie wegbekommen zu können, fast nie funktioniert hat. Aber Kilian ist sanft genug, dass ich kaum Schmerz spüre, und das schöne Gefühl deutlich überwiegt. Jetzt habe ich doch wieder die Hoffnung, dass ich mich schon viel schneller als gedacht in sexueller Hinsicht wieder "vollständig" fühlen kann - die Unfähigkeit dazu hatte mich in Vergangenheit schon oft zum Verzweifeln gebracht und mir das Gefühl gegeben, ich sei keine vollwertige Frau.
Nun fühle ich mich nicht nur lustvoller und darin freier als bisher, sondern auch allgemein einfach vom Glück gesegnet -  dass ich einen Menschen kennenlernen (und sein Interesse wecken) konnte, mit dem sich so vieles so harmonisch anfühlt, und der allgemein ziemlich unwiderstehlich ist... zumindest für meinen Geschmack.

Wie wohl offensichtlich zu erkennen ist, bin ich verliebt. Und zwar deutlich stärker als sonst in der letzten Zeit. Kilian ist in so vieler Hinsicht (noch Einiges mehr als ich jetzt erwähnt habe!) wunderbar passend zu mir - es kommt mir noch manchmal unwirklich vor, irgendwie zu schön um wahr zu sein.

Und er ist auch eine Herausforderung. Eine Chance, mein Weltbild neu zu ordnen, was er ordentlich durcheinandergeworfen hat. Mehr dazu schon bald in diesem Blog...

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