Dienstag, 24. Dezember 2013

Weniger haben. Mehr erleben. Zeit verschenken.


(Bild: AnemoneProjectors)

Ich miste aus.
Schon seit Jahren immer mal wieder, und es tut mir jedes Mal gut. Mein kleines Zuhause fühlt sich schon viel besser an inzwischen. Geräumig und entspannend.

Was das mit dem Thema dieses Blogs zu tun hat, fragt ihr euch?

Ganz einfach: Ich verschiebe den Fokus in meinem Leben. Weg von Dingen, hin zu Menschen. Je mehr unwichtige Sachen ich loswerde, desto weniger lenkt mich von den wichtigen Gefühlen, Erlebnissen, Erfahrungen ab. Und dazu zählt natürlich auch die Liebe.

Als Mitglieder der Konsumgesellschaft sammeln wir über die Jahre unheimlich viel Kram an, den wir eigentlich gar nicht brauchen. Und dieser Kram beansprucht unsere Zeit und unsere Aufmerksamkeit. Kaufen, hin- und herräumen, putzen, reparieren, und am Ende vielleicht entsorgen - während ich all das mit meinem Kram getan habe, hätte ich auch Zeit damit verbringen können kreativ zu sein, etwas Schönes zu erleben, innerlich zu wachsen (ein ganz tolles Gefühl!), mit anderen Menschen zu kommunizieren. Denn das macht mich viel nachhaltiger und länger glücklich, als die Freude über irgendwelchen Krimskrams.

Also wird der Krimskrams so weit es geht aus meinem Leben verbannt. Ich finde immer wieder noch etwas, was nur unnötig Platz (in meiner Wohnung und in meinem Kopf) wegnimmt, und wenn es fort ist fühle ich mich wieder ein Stück freier.
Und ich kann jederzeit Gäste bei mir willkommen heißen, denn weniger Kram macht auch weniger Unordnung, und ich muss nicht erst lange aufräumen.

Ich weiß nicht, ob ich irgendwann mal alle meine Besitztümer in einen Rucksack packen und mich dann den ganzen Tag nur noch mit Erleben beschäftigen kann anstatt mit Haben. Vielleicht ist das für mich zu radikal. Aber selbst wenn dieses Ideal nicht zum Erreichen da ist, kann es mir ja als Orientierung dienen. Denn die Essenz bleibt die selbe: je weniger ich mein Leben mit Kram vollstopfe, desto eher bleibt mehr Platz für die Liebe.

Auf jeden Fall werde ich weiterhin The Minimalists als Vorbilder bewundern. Und wer sich von meinen Gedanken hier angesprochen fühlt, dem lege ich ans Herz, auch ihre Texte zu lesen. Mich haben sie immer wieder inspiriert.

Heute oder morgen, zu Weihnachten, dem "Fest der Liebe", das oft eher ein Fest des Kaufrausches ist, verschenken Millionen von Menschen noch mehr Millionen von Dingen, die oft schon bald ungenutzt herumliegen, und den Fokus des Beschenkten ein Stück weiter in Richtung Haben statt Erleben ziehen.
Wenn man denn schon zu vorgegebenen Feiertagen etwas schenken muss, dann finde ich es schöner, Erlebnisse zu schenken. Gemeinsame Unternehmungen, eine Reise, ein Konzert, einen Kinobesuch, einen Kurs um etwas Neues zu lernen, ... es gibt so viele Möglichkeiten, Erlebnisse und Zeit zu schenken. Und man muss sich ja dabei nicht auf Weihnachten beschränken.
Je weniger Zeit ich mit meinem unwichtigen Kram verschwende, desto mehr Zeit kann ich meinen Liebsten schenken. Und das ist immer auch gleichzeitig ein Geschenk an mich selbst. Wie wunderbar!


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3 Kommentare:

  1. Ich müsste auch mal ausmisten...
    Kann mich von vielen Dingen aber nur schwer trennen :(

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    1. Fang klein an :) Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das mit der Zeit immer leichter wird. Nach der ersten Ausmist-Runde ist erstmal das Gefühl da "den Rest brauche ich alles unbedingt noch", aber irgendwann kommt wieder das Gefühl, dass Einiges davon doch weg kann - und so weiter. Das ist (zumindest bei mir) ein ständiger Prozess. Ich bin nie dauerhaft "fertig" mit Ausmisten.

      Als Inspiration lese ich auch immer gerne ein paar minimalistische Blogs :)

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  2. Vielleicht hilft als Ansporn, daß in einem Altenheim in welchem ich arbeitete, da die Doppelzimmer möbliert waren, alle mit ziemlich genau einem Koffer einzogen.
    Alles in einem Koffer.
    Aber viel viel mehr im Herz.

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